Mutter & Sohn im Leben nach Schlaganfall
Wir sind Brigitte und Matthias – Mutter und Sohn. Am 16. November 2024 hat sich unser Leben von einem Moment auf den anderen verändert: Brigitte erlitt einen Schlaganfall – genauer gesagt eine Stammganglienblutung unklarer Genese. Seitdem lebt sie mit einer Hemiparese (halbseitige Lähmung rechts) sowie einer Aphasie (Sprachstörung).

Besonders erschütternd war, dass keinerlei Risikofaktoren vorlagen. Brigitte war zum Zeitpunkt des Schlaganfalls 67 Jahre alt, sportlich aktiv, normalgewichtig und gesundheitsbewusst. Sie machte regelmäßig Yoga, ernährte sich mit viel frischem Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten, verzichtete fast vollständig auf Fleisch, trank keinen Alkohol und hatte bereits vor über zehn Jahren das Rauchen aufgegeben.
Nach zehn Tagen im Krankenhaus – inklusive Intensivstation – folgte eine dreimonatige Reha, bevor die ambulante Versorgung begann. Seitdem gehen wir diesen Weg gemeinsam, Schritt für Schritt, zurück ins Leben. Jeder noch so kleine Fortschritt wird gefeiert – ein neues Wort, eine Bewegung, ein Lächeln.
Unser Mutter-Sohn-Verhältnis hat sich dadurch noch einmal deutlich vertieft. Wir haben gelernt, dass es Phasen im Leben gibt, in denen klar wird, auf wen man wirklich zählen kann – und auf wen nicht. Diese Erfahrung ist schmerzhaft, aber auch heilsam.
Heute möchten wir unsere Geschichte teilen, um anderen Betroffenen und Angehörigen Mut zu machen. Ein Schlaganfall bedeutet einen Einschnitt – aber er bedeutet nicht das Ende von Nähe, Liebe und Lebensfreude.